Nachricht

Als Vertreter von jüdischen, christlichen und muslimischen Gemeinden in Wolfsburg rufen wir die Menschen in unserer Stadt auf, sich impfen zu lassen. Die Covid 19-Pandemie bedroht Leben, Gesundheit und Zukunftschancen von Alten und Jungen gleichermaßen. Um das Leben von möglichst vielen Menschen zu schützen, ist es nötig, dass alle sich impfen lassen.

Unser Appell richtet sich einerseits an die Mitglieder unserer Gemeinden und religiösen Traditionen. In unseren Synagogen, Kirchen und Moscheen bekennen wir den Glauben an den einen Schöpfer, der allen Menschen das Leben schenkt. Für den Glauben von Juden, Christen und Moslems ist jedes einzelne Leben etwas Heiliges. Das Leben zu schützen, das eigene und das der anderen, ist daher ureigenste Pflicht des Glaubens. Die Covid-19-Schutzimpfung ist ein Ausdruck von Solidarität und Nächstenliebe.

Wir wenden uns darüber hinaus besonders an diejenigen Menschen, die bis jetzt dem großen Konsens der Wissenschaft mit Skepsis begegnen. Der Widerstreit der Meinungen darf nicht den Blick auf das verdunkeln, was jetzt von der Vernunft und der Menschlichkeit geboten ist. Die Freiheit zur eigenen Meinung gilt unbedingt, aber sie darf nicht auf Kosten der Gesundheit vieler anderer gehen. Freiheit bewährt sich in Verantwortung für andere.

Wir wenden uns hoffnungsvoll an diejenigen, die trotz Bedenken nun eine Impfung erwägen. Wir möchten sie zu diesem wichtigen Schritt ermutigen. Mit der Impfung werden sie sich selbst und andere schützen.

Besorgt beobachten wir, dass der Meinungsstreit zu den Corona-Maßnahmen manche Menschen zu extremen Ansichten, Aussagen und Handlungen führt. Als Vertreter der Religionen rufen wir dazu auf, dass alle Beiträge zum gesellschaftlichen Diskurs an der Vernunft, am Gemeinwohl und am Schutz der Schwächsten orientiert sind.

Für das Abrahamforum:

Dimitri Tukuser, Liberale Jüdische Gemeinde Wolfsburg
Ulrich Lincoln, Ev.-luth. Propstei Vorsfelde
Moutardha Djemai, Islamisches Kulturzentrum