Liebe Leserinnen und Leser,
eine junge Frau steht am Pfingstmontag enttäuscht vor der verschlossenen Tür von Rossmann. Am Samstag war beim Haarewaschen ihr Shampoo alle geworden. Nun wollte sie am Montag endlich Nachschub kaufen. „Was hat dieser Jesus denn jetzt schon wieder angestellt?“, denkt sie enttäuscht.
Ja, viele Jüngere ahnen noch, wenn sie an einem Werktag nicht einkaufen können, dass das irgendwas mit Jesus zu hat, aber was, das entzieht sich oft ihrer Kenntnis. Das wir zu Weihnachten Jesu Geburt und zu Ostern seine Auferstehung feiern, können viele ja noch nachvollziehen, aber Pfingsten?
Dabei ist Pfingsten schnell erklärt: Nachdem Jesus an „Christi Himmelfahrt“ - zu Gott in den Himmel zurückgekehrt ist, hat er zu Pfingsten sein Versprechen wahrgemacht und seinen Jüngern seinen Geist als Beistand geschickt, damit sie spüren, dass sie nicht allein sind, den Mut haben, in alle Welt zu gehen und den Menschen von Gottes grenzenloser Liebe und Macht zu erzählen.
Aber nun ist dieses Wochenende schon wieder ein Feiertag – Trinitatis! Und diesmal hat Jesus tatsächlich gar nichts „angestellt“. Denn das Trinitatisfest basiert nicht auf einem Ereignis aus Jesu Leben, sondern auf der Erkenntnis, dass uns der eine Gott in drei verschiedenen Gestalten begegnet: 1. als Vater, der die Welt erschaffen hat und bis heute erhält; 2. als Sohn, Jesus Christus, in dem Gott unser Menschsein teilt; 3. als Heiliger Geist, durch den Gott uns mit Kraft und Liebe erfüllt.
Aber wie soll ich das, bitte, der jungen Frau vor der geschlossenen Rossmann-Filiale erklären? Vielleicht mit einem Vergleich, mit dem sie sich auskennt. Es gibt bei Rossmann ja auch Shampoos, die mehr können als andere, die sind Shampoo, Conditioner & Haarkur 3 in 1. So ähnlich verhält sich das auch mit Gott. Weil auch er 3 in 1 ist, kann er einfach mehr! Und das feiern wir an diesem Sonntag. Aber am Montag sind die Geschäfte auf, versprochen.