„Hast du deinen Koffer schon gepackt?!“ Nein, habe ich noch nicht. Das hat noch Zeit, oder? Aber irgendwann muss auch ich damit anfangen. Es gibt ja Zeitgenossen, die planen ihre Urlaubslogistik bis ins letzte Detail, führen lange Listen und wissen schon 5 Wochen vor Abfahrt, was noch sie noch besorgen müssen. Andere werfen spontan ein paar Klamotten in den Koffer, dazu noch drei Bücher und ein Ladegerät, und fertig ist die Kiste. Wie ist das bei Ihnen? Ich persönlich gehöre eher zur zweiten Kategorie. Dafür passiert es mir dann auch schon mal, dass ich etwas vergesse einzupacken: Zahnbürste, Kamm, Strümpfe. Na gut, dann investiere ich mal mein Vermögen in einen zweiten Kamm, den ich am Urlaubsort kaufe.
Wie viel Zeug braucht ein Mensch zum Reisen? Und wie viel Zeug braucht er zum Leben? Vielleicht sind Reisen ja auch eine Übung im Downsizing, im Verkleinern und Gesundschrumpfen der eigenen Verhältnisse. Brauche ich wirklich die vielen Dinge um mich herum? Die Band Silbermond hat schon vor Jahren davon gesungen: „Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg, denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck.“
Wer mit leichtem Gepäck durchs Leben reisen will, der muss loslassen können. Um sich dem anzuvertrauen, was kommen wird. Ein bisschen so wie der Hans im Glück aus dem Märchen: Er geht hinaus in die Welt und tauscht das bisschen Eigentum, das er hat. Am Ende hat er nichts mehr und fühlt sich doch glücklich wie ein Sonntagskind. Wer mit leichtem Gepäck reist, lebt vom Vertrauen. „Der Herr ist mein Hirte, mir fehlt es an nichts“, so heißt es im Psalm 23. Leben lebt von Vertrauen und Zuversicht. Und jeder Koffer, den ich packe, ist eine erneute Erinnerung an dieses Gottvertrauen.