Als Kind wollte ich immer auf einer Burg wohnen. Ich stellte mir das toll vor: Elegante Kleider, einen Burgfräuleinhut auf dem langen Haar und einen tollen Ausblick von den Zinnen über die weite Landschaft. Als ich älter war und eine Burg besichtigte, wurde mir schnell klar, dass es in den steinernen Mauern ganz schön rau zugegangen sein muss. Auch war es dort ziemlich dunkel und kühl. Nicht wirklich gemütlich.
Trotzdem, oder gerade deshalb, gefällt mir das Bild der Bibel: Gott ist wie eine Burg! Denn die dicken Mauern faszinieren mich bis heute. Sie schützten die Menschen damals vor Angriffen und boten den Bewohnerinnen und Bewohnern Sicherheit.
Bei uns in Velpke findet heute der Kinderkirchentag für die Kinder des Pfarrverbands Aller statt. Die Kinder lernen viel über Burgen, wir bauen Stifteköcher in Form einer Burg, basteln Burgfräuleinhüte und bemalen Ritterschilde. Und wir singen und hören davon, wie Gott uns im Leben begleitet. Dass er uns schützt wie die dicken Mauern einer Burg, gerade dann, wenn das Leben nicht so ist, wie wir es uns erträumen oder vorstellen. Ein kleines Armband, das die Kinder zum Schluss in ihrer Schatztruhe finden, soll sie daran erinnern: „Gott! Du hilfst mir.“
Foto: Tanja Klettke