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23.08.2025 Kategorie: Wort zur Zeit

Ich bin ein Muddy Angel, ein Schlammengel

Wort zum Sonntag von Pfarrerin Tanja Klettke

Wenn Sie diese Zeilen am Samstagmorgen lesen, robbe ich wahrscheinlich gerade in Dresden durch den Schlamm… freiwillig! Ich bin ein Muddy Angel, ein Schlammengel. Mit drei Freundinnen und mehreren 100 anderen Frauen nehme ich am Muddy Angel Run teil - fünf Kilometer Laufstrecke, 15 witzige Hindernisse, Schlamm und Matsch ohne Ende. Aber auch ganz viel Spaß und Miteinander. Am Ende, das weiß ich noch von meinem letzten Lauf, wird der Dreck überall sein…

„Warum macht man das?“ fragen Sie sich jetzt vielleicht. Aus Solidarität. Das Motto aller Muddy Angel-Läufe ist nämlich: „Brustkrebs kämpft dreckig – das können wir auch!“

Mit diesen Matschläufen, die in ganz Europa stattfinden, soll auf die häufigste Krebserkrankung bei Frauen aufmerksam gemacht werden. Durch Früherkennung können fast 90 % der Erkrankten geheilt werden. Man muss das nur wissen, darüber reden und sich zeigen.

Und das tun alle Frauen, die sich – meistens übrigens in pinker Kleidung – durch den Matsch kämpfen. Oft sind sogar Erkrankte und Genesene am Start, manche der Starterinnen laufen für Freundinnen oder Arbeitskolleginnen.

Ich bin bei meinem letzten Lauf auch für Christine gelaufen. Christine hat die Krankheit nicht überlebt. Aber ich werde nie ihr Lachen vergessen, als sie die Fotos gesehen hat! „Ihr seid ja irre!“ hat sie mit leuchtenden Augen gesagt. Und sie hat sich gefreut über die Solidarität dieser unglaublich vielen Frauen.

Kein Muddy Angel, kein Schlammengel kann heilen, leider. Aber wir können aufmerksam machen, Spenden sammeln, Lächeln auf Gesichter zaubern und zeigen: Keine ist allein! Und dieses Gefühl kann ungeahnte Kräfte freisetzen.

 

Informationen zum Muddy Angel Run

 


 

Tanja Klettke bei Muddy Angel Run 2022