Samstag, 11 Uhr, vor der St. Petrus Kirche. Über 70 Konfirmandinnen und Konfirmanden drängeln sich vor der Bühne zum Rollenspiel „Die Lutherverschwörung“.
Nach der Begrüßung geht es in die Kirche, zu einer Zeitreise in die Lutherzeit in das Jahr 1521. Friedrich der Weise befürchtet, dass Luther seine Thesen vor dem Wormser Reichstag nicht widerrufen wird und dann als Vogelfreier bald getötet wird. Er sucht Mitstreiter, um Luther zu seiner Sicherheit zu entführen.
Die Jugendlichen bilden Gruppen, nehmen an dem Spiel teil. Sie versuchen das Rätsel zu lösen, wie sie von den 12 verkleideten Rollenspielern das Wams für Luther als Junker Jörg, die Reisepapiere und das standesgemäße Schwert bekommen können.
Um die Kirche herum, im Propsteihof und im Pfarrgarten, sind Stände aufgebaut und die Mitspielenden schwärmen aus. Drei inhaltliche Handlungsstränge sind miteinander verwoben. Wo bekommt man ein leeres Tintenfass umsonst? Wie kommt man zu Geld um die goldene Spange zu kaufen? Wer ist in die Näherin verliebt und könnte Blei schmelzen?
Viele weitere Fragen müssen geklärt und Aufgaben gelöst werden und der Koch will wissen: was hat es eigentlich mit der Reformation auf sich?
Als Vorschulkind wurde mir vermittelt, dass man nichts böses tun darf, weil Gott alles sieht und Böses bestraft. Wenn nicht gleich, dann spätestens nach dem Tod, vor dem ewigen Leben. Durch eigene Anstrengungen, durch wieder gut machen, durch Buße könne ich das ausgleichen und Gott gnädig stimmen.
Wie schön, dass heute bei dem Rollenspiel eine andere Vorstellung von Gott vermittelt wird. Gott liebt die Menschen. Er liebt sie von sich aus ohne ihr Zutun. Er ist gnädig und vergibt. Das hat uns Jesus gezeigt. Vertraut darauf.