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30.09.2023 Kategorie: Wort zur Zeit

Dankbar sein und tätig werden

Gedanken zum Erntedank

Morgen ist Erntedanksonntag. Manchen erscheint es komisch, Gott für die Ernte zu danken, so ähnlich wie in diesem Witz beschrieben wird:

Ein Bauer und ein Pfarrer spazieren über die Äcker und Felder des Bauern. Der Pfarrer lobt Gott: „Wie reichlich und wunderschön lässt der Herr hier alles gedeihen und wachsen!“ Da sagt der Bauer ganz trocken: „Da hätten sie mal sehen sollen, wie es aussah, als der Herr hier noch alleine gewirtschaftet hat.“

Der Witz nimmt die Glaubensvorstellung von Gottes Wirken aufs Korn. Die Industrialisierung, das immer effektiver Werden der Produktion und die Feststellung der Selbstwirksamkeit erwecken den Eindruck, die Menschen hätten alles im Griff und wären unabhängig.

Die Landwirtschaft scheint selber für den wirtschaftlichen Erfolg verantwortlich zu sein und allenfalls von Weltmarktpreisen und persönlichen Anbauentscheidungen abhängig zu sein. Alles ist machbar, du musst es nur wollen.

In den letzten Jahren haben wir Abhängigkeiten erlebt, die wir nicht beeinflussen konnten: die Pandemie, Kriege, von den Menschen verschuldete Krisen und durch den Klimawandel verursachte Katastrophen.

Am Erntedanksonntag werden die Kirchen mit Erntegaben und Erntekronen geschmückt. In vielen Gemeinden werden Familiengottesdienste gefeiert. Die Früchte, Kartoffeln, Gemüse, Gurken, Getreide, Säfte, Konserven, und Gläser bieten einen tollen Anblick. Sie stehen symbolisch für alle unsere Ernten und Erträge. Sie lassen uns darüber nachdenken, dass dies alles nicht selbstverständlich ist und wir Gott dafür und für unser Leben dankbar sein dürfen, obwohl wir uns auch selber angestrengt haben.

Sie drängen uns dazu, vom Erfolg abzugeben und die Welt besser zu machen.

Lassen Sie uns dankbar sein und tätig werden!

Erntegaben, Foto: Antje Petras

Erntedankkrone, Foto: Antje Petras