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18.10.2021 Kategorie: Propstei

Neue Glocken für Vorsfelde

Was sollen die neuen Glocken verkünden?

Kirchenglocken sind weit zu hören und haben eine Botschaft: sie rufen zu Gottesdienst und Gebet, sie künden von Sterbefällen oder von freudigen Ereignissen wie Trauung und Taufe.

Darüber hinaus tragen sie eine Inschrift, eine Widmung, einen Bibelvers, die über den Glauben und die Vorstellungen ihrer Auftraggeber berichten.

Am Sonntag wurde nun für 'Neue Glocken für Vorsfelde' darüber nachgedacht, welche Aussagen und Werte auf den geplanten sieben Glocken zum Ausdruck kommen sollen.

Das Glockenteam von St. Petrus und St. Michael wurde dazu von Dieter Eisenhardt angeleitet. Herr Eisenhardt ist Dekan im Ruhestand und hat schon mit über 50 Gemeinden erarbeitet, wofür die eigenen neuen Glocken jeweils stehen sollen und hat daraus die Glockenzier entwickelt.

Mit einer Fülle von Beispielen erklärte er der Gruppe, wie das, was der Gemeinde wichtig ist, auf die Gestaltung und Nutzung der Glocken Einfluss hat und haben muss: die Friedensglocke wird dann zum regelmäßigen Friedensgebet rufen, von Glaubensgemeinschaft könnten alle Glocken der Stadt gemeinsam künden, zum kurzen Gebet und Innehalten könne täglich zum Beispiel das Mittagsläuten einladen.

Nun werden die Projektgruppe und die Gemeinden erarbeiten, welche Anliegen in unserer Zeit wichtig sind. Einen Anfang hat das Glockenteam gemacht:

"Die Bitte um den Frieden ist der umfassende Horizont unserer Überlegungen, oder wie Dekan Eisenhardt es formulierte:

"Mit dem Klang der Glocken können wir dem Frieden eine Stimme geben."

Dabei verstehen wir das Wort Frieden im Sinne des biblischen Schalom als einen heilvollen Zusammenhang von Menschen und Schöpfung in Gegenwart und Zukunft. Von dieser grundlegenden Perspektive aus ergeben sich weitere Themen:

  • der Einsatz für Gerechtigkeit für alle Menschen
  • der Frieden mit der Schöpfung
  • der Frieden zwischen den Religionen und Kulturen
  • der Frieden zwischen den Generationen und in den Familien (Nachhaltigkeit)
  • der Frieden für die Verstorbenen
  • die Gemeinschaft der Menschen hier vor Ort und mit den Partnern in der weltweiten Ökumene
  • die Toleranz für alle Menschen in ihrer Andersartigkeit"

fasst Ulrich Lincoln das Ergebnis des Nachmittags zusammen.

Durch die spätere Gestaltung werden die Kirchenglocken zu einem Individuum, einem einzigartigen Zeugnis des Glaubens und unserer Zeit und künden die nächsten 500 Jahre davon.

Projektgruppe, in der Mitte Ehepaar Eisenhardt. Foto: Birgit v.d. Velten